Ratgeber
«Glückliche Beziehungen»

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Mein Buch «Glückliche Beziehungen» ist eine Sammlung von Ratgeberartikeln, die ich in den letzten 7 Jahren für den Beziehungsratgeber der Luzerner Zeitung geschrieben habe.

 

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Einleitung des Buches

Glückliche Beziehungen! Wer möchte das nicht? Wir alle sehnen uns danach, eine erfüllende Paarbeziehung zu leben und mit unseren Mitmenschen in Frieden zu leben. Wäre es einfach, würde es dieses Buch wohl nicht geben. Wäre es unmöglich wohl auch nicht. Das Glück ist uns manchmal näher als es scheint. Der eine oder andere Hinweis kann uns die Augen öffnen, was es braucht, damit sich Beziehungsglück auch in meinem Leben immer wieder einstellen kann.

Beziehungen gehören zu uns Menschen wie die Notwendigkeit zu atmen oder zu essen. Ohne persönliche Beziehungen verkümmern wir. Besonders drastisch haben das unsere Vorfahren erlebt. Ohne die Sippe und den Schutz der Gruppe hatte der einzelne kaum die Chance zu überleben. Für uns heutige gilt das nicht mehr ganz so intensiv. Dennoch spüren wir, wie Beziehungen für uns lebenswichtig sind. Überhaupt in Beziehungen zu leben ist schon eine erste Form von Glück. Von der Art unserer Verbundenheit mit anderen Menschen hängt dann aber ab, ob wir uns besser oder schlechter fühlen im Leben. Sind die Beziehungen glücklicher Natur, dann führen wir ein glückliches Leben. Sind sie schwierig, hat das einen Einfluss auf unsere Stimmung. Manchmal sind Beziehungen sehr hautnah wie in einer Liebesziehung, manchmal distanzierter wie in der Nachbarschaft. Immer aber geht es um den stimmigen Umgang, um Gefühle, um Kommunikation, um Nähe und Distanz. Wie fühle ich mich in meiner Partnerschaft, mit Kollegen, mit Nachbarn mit meinen Verwandten? Was kann ich tun, wenn es in meinen Beziehungen nicht rund läuft?

Manchmal sind wir in Beziehungen blockiert, alte Muster funken dazwischen und erschweren das Zusammenleben in der Paarbeziehung oder in andern sozialen Kontakten. Seit Jahren berate ich Paare und einzelne auf ihrem Weg zu glücklichen Beziehungen. So wie ich als Berater die Entwicklung der Klienten und Klientinnen im Auge habe, so hoffe ich nun durch die Veröffentlichung meiner Artikel, zum Glück der Lesenden beizutragen. Das Buch „Glückliche Beziehungen“ will so in verschiedenste Situationen hilfreiche Hinweise geben. Es beinhaltet eine Sammlung von Ratgeber-Artikeln. Die Luzerner Zeitung und die liierten Zentralschweizer Zeitungen haben im Laufe der letzten 7 Jahre die vorliegenden Beiträge veröffentlicht. Durch die Zusammenarbeit der LZ mit anderen Printmedien sind neuerdings auch Zeitungen der Nordostschweiz und des Mittellands dazu gekommen.

Nicht selten werde ich unterwegs, beim Einkaufen oder sogar im Wellnesscenter auf meine Artikel angesprochen. Die vielen positiven Rückmeldungen haben mich motiviert, dieses Buch zu veröffentlichen.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser wünsche ich bei der Beschäftigung mit den Themen dieses Buches viel Freude und neue Erkenntnisse auf dem Weg zu mehr Beziehungsglück.

– Luzern, Oktober 2019, Eugen Bütler


Interview zum Buch

Der Luzerner Eugen Bütler hat seine psychologischen Ratgeber-Beiträge in einem Buch publiziert. Welche Themen sind besonders aktuell? Seit vielen Jahren schreibt der psychologische Berater und Theologe Eugen Bütler Ratgeber-Beiträge für unsere Zeitung. Nun sind die spannendsten von ihnen als Buch erschienen.

Interview: Arno Renggli, Redakteur Bereich Gesellschaft und Kultur bei der LZ

Um welche Themenbereiche geht es in Ihrem Buch?

Eugen Bütler: Grob gesagt um Beziehungen im Allgemeinen und um Liebe und Sexualität im Besonderen. So beantworte ich Fragen von Singles wie auch von Menschen in Partnerschaften. Da fragt zum Beispiel ein Single, wie er eine Arbeitskollegin als Partnerin gewinnen kann. Oder eine verheiratete Frau möchte wissen, wie sie mit der Schweigsamkeit ihres Mannes umgehen soll. Oder jemand fragt, ob er/sie sich auf die sexuellen Fantasien des Partners einlassen soll.

Die Texte basieren auch auf Beratungen in Ihrer Praxis. Gibt es Themen, die besonders häufig auftauchen?

Eugen Bütler: Grundsätzlich berate ich Paare und Einzelpersonen. Das häufigste Thema von Paaren kann ich mit Mangel an Nähe umschreiben. Nicht selten schleichen sich in Paarbeziehungen Missverständnisse ein, Bedürfnisse werden nicht ernst- oder gar nicht erst wahrgenommen. Das führt zu Konflikten. Manchmal treffe ich Paare, bei denen einfach die emotionale Schwingung nicht stimmt. Beide reden aneinander vorbei, die Herzensebene ist verloren gegangen. Die Folge ist, dass ein Paar kaum mehr körperliche Intimität lebt.

Und was tun Sie dann?

Eugen Bütler: Ab und zu spiele ich den Übersetzer. Praktisch immer stelle ich klärende Fragen. Wenn der Wunsch von beiden da ist, etwas zu ändern, dann kann die Beratung wieder mehr Nähe bewirken. Manchmal ist die Distanz aber so gross, dass es besser ist, den Tatsachen in die Augen zu blicken und sich über Konsequenzen Gedanken zu machen.

Und Einzelpersonen?

Einzelpersonen kommen zu mir, weil sie Orientierung im Beruflichen suchen oder Konflikte in ihrer Partnerschaft haben. Häufig geht es auch um blockierende Lebensmuster, die auch ihre Beziehungen belasten. Solche Muster haben ihre Ursache oft in der frühen Kindheit. Wenn es gelingt, Mangelerfahrungen oder seelische Verletzungen in einen neuen Rahmen zu stellen, stellt sich Klarheit und Heilung ein.

Kann man annehmen, dass häufiger Frauen zu Beziehungs- und Familienthemen Rat suchen? Gibt es bei den Themen geschlechterspezifische Unterschiede?

Es ist schon so, dass eher Frauen die Initiative ergreifen. Doch gibt es auch immer wieder Männer, die zuerst alleine zu mir kommen und anschliessend mit ihrer Partnerin. Frauen leiden häufig unter der emotionalen Distanz. Männer leiden auch darunter, aber meist mehr an der fehlenden Sexualität. In der Regel äussern sie ihre Bedürfnisse weniger offensiv als ihre Partnerinnen. Immer wieder staune ich, wie Frauen ihren Frust über fehlende Nähe oder ganz allgemein über das Verhalten ihres Partners sehr offensiv kommunizieren, während Männer dann in der Defensive sind.

Sie sind ja seit vielen Jahren tätig: Gibt es Themen, die früher wichtig waren und heute kaum mehr aufscheinen? Und solche, die erst in letzter Zeit häufiger kommen?

Vermehrt erlebe ich die Bereitschaft, an sich selber zu arbeiten. Die wenigsten denken, nur der Partner oder nur die Partnerin sei das Problem. Ebenso kommen auch Einzelpersonen, die sich von alten Mustern befreien wollen. Paare kommen häufiger mit Kommunikationsproblemen, können aber auch ihre Themen besser benennen. Mir fällt zudem auf, dass die Offenheit, die eigene Partnerschaft grundsätzlich in Frage zu stellen, gestiegen ist. Aber gleichzeitig die Bereitschaft, das Möglichste zu versuchen. Nach dem Motto: Wir können auseinandergehen, wenn es nicht geht, und komm wir versuchen noch einmal alles.

Wann war aus Ihrer Sicht eine Beratung erfolgreich? Gibt es eine Art messbare «Erfolgskontrolle»?

Wenn sich die wesentlichen Themen geklärt haben und die Klienten wieder besser wissen, wo sie stehen und wie es in ihrer Beziehung oder ihrem Leben weitergehen könnte, dann hat es sich schon gelohnt. Ein voller Erfolg ist da, wenn etwa ein Familienvater durch die erwähnte biografische Arbeit wieder freier von Aggression und Ärger mit Angehörigen umgehen kann. Doch manche Impulse oder Erkenntnisse entfalten ihre Wirkung erst mit der Zeit. Wenn Paare wieder näher zusammenfinden, eine bewusstere Kommunikation pflegen, Konflikte in einem neuen Licht sehen, ihren je eigenen Anteil am Problem erkennen, dann hat die Beratung ein wichtiges Ziel erreicht.

Gibt es auch Situationen, die Sie selber stark berühren?

Ja, ab und zu. Beispielsweise wenn ein Mann zu einer andern Frau geht und der bisherigen Partnerin Hoffnung macht, er komme wieder zurück und sie so zappeln lässt. Meist sind es Verlusterfahrungen von Menschen, die mir nahe gehen, oder starke seelische Verletzungen, die sie mir aus ihrer Vergangenheit erzählen. Trotz nötiger emotionale Distanz will ich Gefühle von Klienten an mich heranlassen, gerade in der biografischen Arbeit. Zuhören mit Verstand und Herz, das ist es, was ich an meiner Arbeit so faszinierend finde. Mein Buch Glückliche Beziehungen entspringt dem Wunsch, dieser Faszination Ausdruck zu geben.